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workablogic.de nimmt sich als Hauptziel jeden Winkel der Arbeitswelt in Form von Kurzgeschichten mit Witz darzustellen. Es ist in jedem einzelnen Beitrag immer ein Schuss Humor mit drin und es werden auch hier und da typische Klischees, wissenswerte Informationen, Wahrheiten und auch Tipps mit eingebaut. So soll workaBLOGic dem Leser Spaß vermitteln aber darüber hinaus auch informieren und man sollte nach jedem Artikel wieder ein Stückchen schlauer sein. Die gesamte "Arbeitswelt" ist als eine Art Soap aufgebaut und somit ist jeder Beitrag in irgendeiner Form an den vorherigen gekoppelt. Ich wünsche Euch viel Spaß auf workablogic.de, Euer Alex

Jul 20 2009

Das macht dann 9,99 €

Abgelegt um 12:27 unter Kurzgeschichten

Mein Kopf dröhnt. Wäre ich gestern doch bloß bei meinem Maracuja-Saft geblieben. Aber nein, ich konnte anschließend beim Champagner ja natürlich nicht nein sagen.
Ich gehe kurz nach hinten ins Lager, wo wir so etwas wie eine kleine Küche haben und nehme eine Tablette gegen meine Kopfschmerzen.
Ich will nicht sagen, dass ich gestern keinen tollen Abend hatte, im Gegenteil. Seit langem war ich abends mal wieder raus und so landete ich in einer Eckkneipe bei mir in der Stadt. Anfangs hatte ich mich prächtig mit dem Besitzer an der Bar unterhalten und als sich das Café nach und nach leerte, setzten wir uns gemeinsam an einen Lokaltisch und köpften eine Champagner Flasche. Es wurde viel gelacht und… Filmriss.
Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, mehr als ein Glas Alkohol zu trinken und somit hoffe ich, dass ich meine neue Bekanntschaft nicht gleich wieder verschreckt habe. Das einzige was mir im Moment noch von dem Abend bleibt ist mein Brummschädel.
Gottseidank ist es noch ruhig heute Morgen in unserem Einzelhandelsgeschäft. Ich arbeite als Kassiererin im Supermarkt.

Welcher genau es ist, das lasse ich lieber mal außen vor, denn ich bin ja nicht hier um Werbung zu machen. Kleiner Tipp: 4 Buchstaben. Aldi, Rewe, Plus, Lidl… tja, ich bin Euch keine große Hilfe, was?!
Die Tablette hat sich aufgelöst, ich nehme einen tiefen Schluck und mache mich wieder zurück in den Laden. Heute Morgen kümmere ich mich vor allem drum die Regale einzusortieren. Je nach Bedarf findet man mich dann aber auch an der Kasse. Aber momentan bin ich froh, dass ich nicht in direktem Kontakt mit den Kunden stehe.
Ich sortiere gerade Obst und Gemüse. Nur gut, dass mir die Eier heute erspart sind. Da ich heute etwas wackeliger auf den Beinen bin als sonst, hätte das eine schöne Sauerei werden können. Mit meinen Ananas, Gurken und Melonen kann mir da nicht wirklich viel passieren.
Als ich damit fertig bin, schaue ich mal nach dem Rechten. Ob auch alle Preisschilder an der richtigen Stelle sind und dass auch alle Artikel in dem vorgesehenen Regal liegen. So gibt es immer etwas zu tun, denn nicht selten nehmen Kunden einen Artikel mit, entscheiden sich auf halbem Weg zur Kasse doch wieder anders und legen den Artikel dann irgendwo wieder ab. Eigentlich ärgere ich mich sonst immer über diese Angewohnheit der Käufer, doch heute Morgen ist mir das irgendwie recht. Ich habe Arbeit, die Zeit geht um und überanstrengen muss ich mich auch nicht.
Hier und da werde ich von Kunden angesprochen, wo denn was zu finden sei. Vor allem die Männer, die mit den Einkauszetteln ihrer Frauen losgeschickt werden, machen sich das Leben immer gerne einfach und fragen noch bevor sie selbst nach ihren Artikeln suchen würden.
Ich sehe gerade wie unser Ladendetektiv einen Jugendlichen auf die Seite zieht und auf ihn einredet? Wollte da mal wieder jemand etwas mitgehen lassen? Er nimmt den Jungen mit ins Büro und ich bin gespannt ob die Polizei bald anrücken wird oder ob der Junge wieder auf freien Fuß kommt. Jährlich entsteht dem Einzelhandel durch Diebstahl ein Milliarden-Schaden.
So langsam kommt hier Leben in die Bude, die Gänge werden voller, die Kassen werden gestürmt und somit öffne ich nun mal die Kasse 3.
Auch wieder schlecht. Wer kennt es nicht, das ewige Piepsen an den Kassen nach jeweiligem Einscannen der Preise? Genau das, was mein Kopf heute braucht.
Ich bin dankbar für jede ältere Dame oder älteren Herren, die mir heute ein bisschen Tempo aus der Arbeit rausnehmen. Normalerweise versuchen vor allem die Hausfrauen, die Artikel genau so schnell in den Einkaufswagen zurückzulegen, wie wir sie hier an der Kasse einscannen. Schnell, schnell, schnell… und so fliegt schon das ein oder andere Mal ein Joghurt durch die Gegend und landet mit voller Bauchlandung auf dem Boden. Klar dauert das dann länger, bis wieder alles beseitigt ist, als wenn die Frauen einfach in normalem Tempo eingekauft hätten. Aber wenn sie es denn brauchen…
Oh oh! Ich sehe einen Mann auf die Kasse zukommen, der einige Packungen Salzstangen und Tüten voll Bretzeln unter dem Arm trägt. Es ist der Wirt von gestern Abend. Ich würde am liebsten im Erdboden versinken, so peinlich ist mir das jetzt. Dank Filmriss, weiss ich ja noch nicht einmal wie der Abend zu Ende ging. Doch der Mann schenkt mir ein Lächeln und legt seinen Einkauf auf mein Kassenband. Ob das Lächeln nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist? Ist er froh mich zu sehen oder lacht er eher über mich? Oh wie peinlich… noch eine Frau, dann ist er an der Reihe. Mir wird warm und kalt zugleich. Die Frau ist durch, packt ihre Sachen noch schnell in ihren Einkaufswagen und ich spreche den Mann wie jeden Kunden mit einem „Guten Tag“ an…

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