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workablogic.de nimmt sich als Hauptziel jeden Winkel der Arbeitswelt in Form von Kurzgeschichten mit Witz darzustellen. Es ist in jedem einzelnen Beitrag immer ein Schuss Humor mit drin und es werden auch hier und da typische Klischees, wissenswerte Informationen, Wahrheiten und auch Tipps mit eingebaut. So soll workaBLOGic dem Leser Spaß vermitteln aber darüber hinaus auch informieren und man sollte nach jedem Artikel wieder ein Stückchen schlauer sein. Die gesamte "Arbeitswelt" ist als eine Art Soap aufgebaut und somit ist jeder Beitrag in irgendeiner Form an den vorherigen gekoppelt. Ich wünsche Euch viel Spaß auf workablogic.de, Euer Alex

Archive for the 'Kurzgeschichten' Category

Jun 22 2009

3, 2, 1… meins!

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Mein Wecker klingelt. Es ist 10Uhr. Die Sonne flutet bereits meine Wohnung, ich strecke mich noch ein letztes Mal im Bett, ehe ich dann aber allmählich aufstehe.
Nein, ich bin kein Student. Ich bin selbständig, arbeite größtenteils von zuhause aus und bin ein sogenannter gewerblicher Powerseller auf eBay. Unter etwa 276 Millionen angemeldeten Mitgliedern weltweit, nur ein kleiner Fisch im eBay-Becken.
Ich bin von Anfang an – Ende 1999 – mit auf den Zug gesprungen und habe mir mittlerweile richtig etwas aufgebaut. Ich kann mich noch erinnern als im Sommer des besagten Jahres, eBay in Deutschland das Auktionshaus Alando für 43 Millionen Dollar aufgekauft hatte. Dieser Coup erntete einige Schlagzeilen in unseren Zeitschriften hier zulande und seit diesen Tagen war meine Neugierde geweckt.
Ich machte mir in dieser Zeit viele Gedanken, wie auch ich von dem Boom profitieren könnte und so fing ich erst einmal mit Zeitungsinseraten an, in denen ich den Menschen anbot, Ihre Sachen zu Geld zu machen. Alles was nicht mehr gebraucht wird, her damit. Am Umsatz bin ich immer mit 10% beteiligt und so kam im Laufe der Jahre schon einiges zusammen.
Das Porto bezahlt der Käufer und dem Verkäufer bleibt bis auf meine 10% und den an eBay zu bezahlenden Provisionen und Gebühren, der ganze Rest.
Meine Zeitungsinserate hatten damals schnell einige Leute angelockt, anschließend verteilte ich Flugblätter und mittlerweile schalte ich auch Werbung im Internet und habe meine eigene Internetpräsenz.
Zuerst verstaute ich alles was zum Verkauf stand in meinem Keller. Als dieser aber langsam aber sicher aus allen Nähten zu platzen drohte, war mir bewusst, dass etwas größeres her musste. So mietete ich mir erst eine Garage, dann vor 5 Jahren eine kleine Lagerhalle hier in der Gemeinde und für 2010 plane ich von der Miete auf Kauf umzusatteln.
Was praktisch ist an meinem Beruf, man spricht wirklich die breite Masse an. Mal sind es Paare, die ihre Babysachen zu mir bringen, da keine weiteren Kinder mehr in Planung sind. Jugendliche kommen auch gerne vorbei und wollen mit diversen Verkäufen ihr Taschengeld aufbessern. Oder auch ältere Mitmenschen wenden sich an mich. Diese sind meist voller Tatendrang, wollen das gesamte Haus ausmisten und erhoffen sich so, noch den einen oder anderen Euro auf die Seite zu legen, um die Rente noch etwas aufzubessern.
A propos ausmisten. Continue Reading »

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Jun 15 2009

Die orangen Männchen sind im Anmarsch

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Ich drehe meinen Kopf wieder auf die rechte Seite in den Fahrtwind zurück. Klar, auf der anderen Seite ist es auch allein vom Geruch her nicht so prickelnd, aber bei diesem Wetter ist der Wind einfach eine äußerst willkommene Abkühlung.
Es hat halt seine Vor- und Nachteile, wenn man draußen arbeitet. Ich bin im Sommer sonnengebräunt, meine Muskeln werden ordentlich beansprucht und vor allem bin ich an der frischen Luft. Eine typische Büroarbeit wäre absolut nichts für mich. Ich muss anpacken können.
Die Nachteile bei meinem Job hingegen sind sicherlich zuerst einmal das Image was man von uns hat und auch der Geruch, den die Arbeit mit sich bringt. Ich aber liebe meine Arbeit, hinten auf dem Hecklader der Müllabfuhr.
Es bedarf schon einer kleinen Organisation, bei dem was wir tun. Unser gesamtes abzufahrende Gebiet ist in einzelne Abfuhrbezirke eingeteilt, die genau nach unserem Abfuhrplan angefahren werden. Es ist immer wieder köstlich mit anzuschauen, was passiert, wenn wir in eine Straße einbiegen und die Leute somit hören, dass die Müllabfuhr im Anmarsch ist.
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Jun 10 2009

Achtung, Putze im Anmarsch!

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Hier sieht’s vielleicht aus – pfui Teufel!

Ich habe mir wie immer meinen Arbeitsablauf im Kopf zusammengestellt. Zuerst kommt die Badreinigung im ersten Stock dran, dann putze ich die Fenster im ganzen Haus und zum Abschluss vor der Mittagspause, steht das übliche Staubsaugen an mit abschließendem feuchten Aufwischen und Staubwischen.
Einige Jahre habe ich schon als Putzfrau gearbeitet. Als dann unser kleines Mädchen zur Welt kam, stand folgender Entschluss recht schnell für mich fest: ab jetzt bin ich Vollzeit-Mami & Hausfrau. Das hat die ersten 4 Jahre auch wunderbar geklappt, nur als die Kleine in den Kindergarten kam, haben sich mein Mann und ich zusammen gesetzt und waren dann doch der Meinung, dass ein kleiner Zuverdienst nicht schaden kann.
So kam es, dass ich nun nach 4 Jahren Pause, wieder als Putzfrau angefangen habe. Meist arbeite ich nur morgens zwischen 8-12, wenn unsere Kleine in der Schule ist und zum Mittagessen bin ich dann wieder für meine Familie zuhause und sehe zu, dass etwas auf den Tisch kommt.
Ab und an, bin ich dann auch noch nachmittags zwischen 14-16Uhr tätig, was aber eher selten vorkommt. Ich bin auch froh, wenn ich die Nachmittage zuhause sein kann, da im Haushalt immer genug Arbeit anfällt und auch bei uns muss ja schließlich geputzt und aufgeräumt werden.
Nur gut, dass wir nicht mehr im 19. Jahrhundert leben, wo nur wohlhabende bürgerliche oder adlige Familien Dienstmädchen beschäftigten, die sich um den Haushalt kümmerten. Heutzutage sind im privaten Bereich besonders beruflich stark belastete Haushalte auf die Dienstleistungen einer Putzfrau angewiesen und somit dauerte es auch nicht lange, bis ich – nach meinen 4 Jahren Auszeit – wieder eine gute Kundschaft zusammen hatte.
Entschuldigt folgenden Ausdruck, aber heute Morgen bin ich bei einem Augenarzt zuhause und kann nur sagen… Saustall! Continue Reading »

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Jun 03 2009

Mit dem Zweiten sieht man besser

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Wenn Sie vollen Durchblick haben wollen, dann sind Sie bei mir genau richtig. Ich bin Augenarzt, oder um es etwas schwieriger auszudrücken, Willkommen in der Ophthalmologie.
Ich habe vor ein paar Jahren meine eigene Praxis eröffnet. Welch langer und schwieriger Weg bis dorthin. Zuerst galt es mein Medizinstudium erfolgreich zu absolvieren. Anschließend stand noch eine fünfjährige Weiterbildung an, wovon ich zwei Jahre bei einem hier in der Gegend niedergelassenen Arzt abgeleistet habe. Die Erfüllung meines Operationen-Kataloges und der Nachweis selbständig durchgeführter Untersuchungen habe ich auch erbracht und somit war ich zur Facharztprüfung zugelassen. Auch diese Hürde habe ich gemeistert und bin nun anerkannter Facharzt für Augenheilkunde.
Meine Praxis ist mein ganzer Stolz. Sobald man eintritt, wird man von einer nicht entziehbaren, orangen Farbe umgehauen, die Rezeption. Dies soll nicht gleich als Augentest dienen, ich wollte halt einfach nur auffallen und das fängt bei mir bereits bei der Farbe der Eingangshalle an. Drei junge Menschen arbeiten bei mir im Empfang. Ein Dunkelhäutiger, eine junge Frau im Rollstuhl und ein Homosexueller.
Richtig, diese gehören alle sogenannten Minderheiten in unserer Gesellschaft an und gerade deswegen haben diese jungen Menschen bei mir die Anstellung bekommen. Continue Reading »

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Mai 25 2009

Backe, backe Kuchen

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Wieviele können schon von sich behaupten, das Glück zu haben, nur etwa 5 Meter bis zur Arbeit zu haben? Ich bin solch eine Glückliche, denn unten im Erdgeschoss befindet sich unser kleiner Bäckersladen und in den 2 Stockwerken drüber, lebe ich zusammen mit meiner Tochter. Es ist schön, dass ich morgens um 4, wenn ich aufstehe um meiner Kundschaft frische Brötchen, Brot, Kleingebäck und sonstige Backwaren zu backen, dies alles gemütlich im Bademantel machen kann.
Meine Kleine ist mir auch eine echte Unterstützung und große Hilfe, da sie öfters nach der Schule noch hier im Laden aushilft. (Naja, klein ist relativ. 1. ist sie sogar um ein paar Zentimeter größer als ich und 2. kratzt sie mit ihren 17 Jahren bereits an der Volljährigkeit. Sie wird dennoch immer meine Kleine bleiben.) Seit dem Tod meines Mannes, der vor etlichen Jahren sein Leben bei einem Autounfall verlor, bin ich auch mehr als dankbar, dass sie mir hier und da mit Hilfe zur Seite steht.
Nachdem mich damals die schreckliche Nachricht erreichte, dachte ich einen Moment daran, den Laden an den Nagel zu hängen, da zuviele gemeinsame Erinnerungen dran hängen und mein Mann und ich diesen zusammen aufgebaut haben. Nach einer schwierigen Zeit, habe ich es dann doch geschafft aus meinem Loch wieder herauszukommen und so führe ich das Geschäft nun alleine, mit großartiger Unterstützung meiner Tochter.
Damals, während meiner dreijährigen Berufsausbildung im Bäckerhandwerk, hatte ich meinen Mann kennen und lieben gelernt. Ich hatte die Gesellenprüfung vor unserer regional zuständigen Innung abgelegt, er setzte noch einen drauf und bildete sich an der Meisterschule in Olpe weiter, wo er anschließend vor der Handwerkskammer die Meisterprüfung ablegte.
So entwickelte sich unser Leben, der Traum der eigenen Bäckerei wurde wahr, unsere erste und einzige Tochter erblickte das Licht der Welt, alles wunderbar… bis zu dem Tag, an dem mein Mann aus unserem Leben gerissen wurde. Continue Reading »

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